„Stell dir vor, es ist Bundestagswahl, und niemand geht hin.“ Um diesem politischen Desaster für die Wahl im Februar entgegenzuwirken, veranstaltete das Gymnasium der Stadt Lennestadt auch in diesem Jahr wieder einen „Politischen Tag“, der seit 2021 zu den regelmäßigen Programmpunkten des GymSL-Schuljahres gehört: Dazu eingeladen waren diesmal gleich zwei Oberstufen-Jahrgänge – darunter auch viele potenzielle Erstwählerinnen und Erstwähler.
In drei Unterrichtsblöcken erwartete die Jugendlichen ein vielfältiges Bildungsprogramm: Ein kurzer Erklärfilm zum Thema „Erst- und Zweitstimme“ gehörte ebenso dazu wie eine lockere Diskussionsrunde zu ganz unterschiedlichen gesellschaftlich relevanten Fragestellungen. Außerdem erfolgte eine gründliche Auseinandersetzung mit sieben verschiedenen Parteiprogrammen von BSW bis AfD: Sowohl deren Inhalte als auch deren Formulierungen wurden von den Schülerinnen und Schülern dezidiert unter die Lupe genommen, miteinander verglichen, teilweise auch kritisch kommentiert.
Die Jugendlichen bewerteten die Veranstaltung insgesamt sehr positiv: „Es ist auf jeden Fall hilfreich für die eigene Wahlentscheidung, all diese Informationen vermittelt zu bekommen. Natürlich war es auch viel Text, den wir lesen und mit dem wir uns auseinandersetzen mussten. Aber das Bild von dem, was die verschiedenen Parteien erreichen wollen, ist nun insgesamt doch etwas klarer geworden. Auch der Austausch mit den anderen Stufenmitgliedern war interessant und hat mich persönlich zum Nachdenken angeregt“ – so heißt es auf einem Feedbackbogen.
Was es konkret bedeutet, zur Wahl zu gehen, können die beteiligten Schülerinnen und Schüler übrigens in der Woche vor der “echten“ Bundestagswahl noch einmal testen, denn die beiden Stufen wurden für die Teilnahme an der sogenannten „Juniorwahl“ angemeldet, die Jugendlichen eine „Trainingswahl“ unter realistischen Bedingungen ermöglicht.
„Was ich am Ende wählen werde, weiß ich immer noch nicht so ganz genau“, meint eine Q2er-Schülerin und ergänzt augenzwinkernd: „Aber zumindest ist mir nun sehr klar geworden, welchen Parteien ich auf gar keinen Fall meine Stimme geben kann.“
