Lebendiger Unterricht für die Sechstklässler am GymSL

“Das ist total cool mit den Hunden. Das gefällt mir und ich finde, das könnte ruhig öfter so sein.”, so das Fazit einer Schülerin zum Besuch der Rettungshundestaffel am GymSL.

6 Rettungshunde-Teams von der Rettungshundestaffel Siegen-Wittgenstein waren angereist, um ihre spannende Arbeit vorzustellen. Ihre Hunde, Profis in Flächensuche und Personensuche, waren für die Schülerinnen und Schüler natürlich das absolute Highlight. Von schüchtern über stürmisch bis absolut verschmust waren alle Charaktere vertreten. Ebenso breit gestreut waren die Hunderassen: Australien Sheperd, Golden Retriever, Plott Hound, Australian Koolie und ein Mischling.

Schnell baute Jürgen Nehm (1. Vorsitzender der Suchtrupphelfer) ein sogenanntes Verweishäuschen auf. Eigentlich war es ein Kinderspielhäuschen, in dem sich später Schüler einzeln verstecken durften. Flächensuchhunde sind darauf trainiert, alle Menschen und Personen, die sie in einem bestimmten Abschnitt antreffen, ihrem Hundeführer zu melden, genauer gesagt “einen Verweis zu geben”. Das bedeutet in diesem Fall, dass der Hund losläuft und sobald er einen Menschen findet, unmittelbar zu seinem Hundeführer zurückkehrt und diesen anspringt. Daraufhin folgt der Hundeführer dem Hund. Das wiederholt sich mehrmals, so dass die Distanz zur vermissten Person kleiner wird, bis sie gefunden ist. Falls mehrere Personen vermisst sind, konzentriert sich der Hund zunächst auf eine Person und kümmert sich anschließend um die nächste.
Bei der Flächensuche konnten wir Jürgen mit Jaxton, Gabi mit Milan und Lea mit Leo in Aktion erleben.

Das sogenannte Mantrailing, zu Deutsch Personensuche, zeigten uns Eva mit Emma, Angela mit Scully sowie Nadja mit Casey und Pesca.

Hier war zunächst eine Geruchsprobe erforderlich. Dazu wischten sich die ausgelosten Versteckpersonen mit einem Stück Küchenrolle über das Gesicht und am Hals, um Hautschuppen zu sammeln. Das Tuch wurde in einem Plastikbeutel verschlossen. Die “VP” (vermisste Person) begab sich in ihr Versteck, der Hund wurde geholt und schnüffelte in der Tüte. Dann war er “angeschaltet” und verfolgte mit der Nase nah am Boden die Spur. Das heißt, er ist exakt den gesamten Weg abgelaufen, den die Person zurückgelegt hat. Da es sehr windig war und dadurch die Hautschuppen der Person, die sie beim Gehen verliert, großflächig verstreut waren, haben die Schnüffelnasen hier eine absolute Glanzleistung vollbracht. Die Hundeführerin musste gut Schritt halten, denn ihr Hund ist zwar klein, aber extrem flott unterwegs und die Leine war manchmal gefühlt nicht lang genug.

Schüler*innen, Lehrer*innen staunten über diese hervorragenden Leistungen der Hunde und lauschten gespannt den Ausführungen der Hundetrainer, die genau erklärten, wie man die Hunde Stück für Stück zu Power-Schnüfflern ausbildet.

Beim Kuscheln mit den Hunden war der Andrang groß. Selbst Kinder, die üblicherweise eine respektvolle Distanz zu Hunden einhalten, konnten nicht widerstehen.

Rundum ein sehr gelungener Vormittag.

Als kleines Dankeschön wurden Waffeln zugunsten der Rettungshundestaffel gebacken und verkauft. Der Erlös wir bald persönlich von Leonie Schneider übergeben, die diesen Tag eigenverantwortlich organisiert hat. Dieser Event bildet das Herzensprojekt des Kurses “Tierische Helfer” ab.

Im Rahmen des Projektkurses sind wertvolle Kooperationen zur Rettungshundestaffel Südwestfalen (Standort Oedingen) und Siegen-Wittgenstein (Standort Wilnsdorf) entstanden. Weitere gemeinsame Projekte sind bereits in Planung.

vorne: von links nach rechts Nadja Zimmermann mit Casey und Leonie Schneider (Schülerin Q2) mit Scully. hinten: von links nach rechts Eva Dornhöfer mit Emma, Gabi Nehm, Jürgen Nehm, Petra Weschollek (Lehrerin am GymSL), Angela Grasso, Lea Grupe mit Leo