Seit 35 Jahren engagiert sich das Städtische Gymnasium in Altenhundem für die AVICRES, ein Sozialnetzwerk in der brasilianischen Millionenstadt Nova Iguaçu. Auch der kommende Gebrauchtspielzeugmarkt am 24. November (14-17 Uhr) wird wieder ganz im Zeichen des Brasilienprojekts stehen.
Nun kam Johannes Niggemeier, Theologe und Mitbegründer der AVICRES, ans Städtische Gymnasium um über die aktuelle Situation vor Ort zu berichten und zukünftige Herausforderungen zu benennen. Vor Schüler*innen der Jgst. 5 und 10 schilderte er eindrücklich die aktuelle Situation vor Ort: Hunger, Gewalt und Kriminalität bestimmten das Leben vieler Menschen. Die soziale Kälte, die von einer wohlhabenden und einflussreichen Oberschicht ausgehe, sei deswegen besonders erschreckend, weil sie mit einer bewussten Realitätsverweigerung einhergehe. Insbesondere Niggemeiers Bericht über das brutale Vorgehen von Banden löste bei den GymSL-Schüler*innen Betroffenheit aus. Diese machten regelrecht Jagd auf obdachlose Kinder, um sie zu töten.
Trotz dieser bedrückenden Tatsachen gilt für Johannes Niggemeier noch heute, was vor 40 Jahren galt: „Man muss etwas dagegensetzen!“ In den letzten Jahrzehnten sei viel aufgebaut worden: eine Kindertagesstätte, eine Gesundheitsstation, ein landwirtschaftlicher Betrieb sowie ein kleines Jugendorchester, um nur einige Einrichtungen zu nennen. Viele junge Menschen hätten eine Ausbildung erfolgreich abschließen können, gingen einer geregelten Arbeit nach und könnten nun ihren Lebensunterhalt selbstständig bestreiten.
Unterstützt wurde Johannes Niggemeier bei seinem Vortrag von Carina Duwe, die 2014 als ehemalige GymSL-Schülerin ein Praktikum in Nova Iguaçu absolviert hatte. Abgesehen von den positiven Entwicklungen, die die AVICRES langfristig anstoße, seien es für sie auch immer die kleinen Momente gewesen, die sie von der Wichtigkeit der Projekte überzeugt habe. In den Einrichtungen der AVICRES erführen viele Kinder zum ersten Mal Liebe und Anerkennung, die ihnen in ihren Familien oft fehle. Man könne sie als „Oasen der Ruhe“ in einem schwierigen Umfeld bezeichnen, wo die Kinder auch mal bei Spiel und Spaß ihre Sorgen für kurze Zeit vergessen könnten.
Schließlich nutzte der Verein der Förderer des Hilfsprojekts Nova Iguaçu (Brasilien) e.V. die Anwesenheit Johannes Niggemeiers, um ihm im Rahmen der Jahreshauptversammlung eine Überweisung von 10.000 Euro für die Arbeit in Brasilien in Aussicht zu stellen.
Das Projekt können Sie finanziell unterstützen:
Verein der Förderer des Hilfsprojektes Nova Iguaçu (Brasilien) e.V.
IBAN: DE16 4606 2817 0009 2021 00
BIC: GENODEM1SMA