Eine Gruppe von 55 norwegischen Schüler*innen hat gemeinsam mit ihren Lehrkräften das Städtische Gymnasium in Altenhundem besucht.
Ziel des Besuchs war es, die Folgen des menschgemachten Klimawandels im Sauerland zu erkunden und im Dialog mit den GymSL-Schüler*innen mehr über die Begrenzung der Folgeschäden zu erfahren. Da die Konversation auf Englisch stattfand, war der Besuch eine tolle Gelegenheit, für die GymSL-Schüler*innen ihre eignen Sprachkenntnisse zu erweitern. Das Projekt, gefördert durch Gelder der Europäischen Union, intensiviert in Kooperation mit dem MINT-Bereich durch seine internationale Ausrichtung das sprachliche Angebot des Städtischen Gymnasiums.
Früh am Morgen ging es für die norwegischen Gäste los. Eine Gruppe erkundete gemeinsam mit ihren deutschen Gastgeber*innen das Kraftwerk Bamenohl, die Kläranlage Heggen sowie den Staudamm des Biggesees. In fachkundigen Führungen, die durch Mitarbeiter des Ruhrverbandes durchgeführt wurden, erhielten sie Einsicht in die Funktionen und technischen Details der Anlagen. Schnell wurden die Folgen des menschgemachten Klimawandels für alle greifbar: Ausbleibender Regen und sinkende Pegelstände stören nachhaltig die Wasserwirtschaft und stellen Stromerzeuger, den Hochwasserschutz sowie Klärwerke im Sauerland vor besondere Herausforderungen. Den Abschluss des Tages bildete eine Fahrt auf einem Elektro-Schiff nach Sondern.
Weitere Schüler*innen begaben sich in die Sportarena nach Winterberg, um mehr über die Folgen des Klimawandels auf den Schneetourismus vor Ort zu erfahren. Nach einem ersten Halt an der Wetterstation auf dem Kahlen Asten, wo den Teilnehmer*innen ein erster Eindruck über Klimaforschung und deren Bedeutung für die Region vermittelt wurde, ging es für die Gruppe weiter ins Stadtzentrum von Winterberg. Dort angekommen, unternahmen sie eine kurze Wanderung, auf der sie aufschlussreiche Einblicke in den Schneetourismus und dessen Abhängigkeit vom Klima erhielten. Im Anschluss blieb aber noch genügend Zeit, um sich gemeinsam am Erlebnisberg Kappe bei einem Eis zu erholen und eine Fahrt mit der dortigen Sommerrodelbahn zu genießen.
Doch man muss die Gemeinde Lennestadt nicht verlassen, um die erschreckenden Auswirkungen des Klimwandels zu begegnen. Unter Leitung des Försters Simon Wiese und des MINT-Koordinators Sebastian Heim unternahm Schüler*innen eine Waldexkursion in die Nähe der Hohen Bracht. Die norwegischen Jugendlichen waren sehr betroffen vom Zustand des Waldes. Simon Wiese erklärte die verschiedenen Maßnahmen des Landesbetriebs Wald und Holz, wie das Anpflanzen verschiedener Mischkulturen unter Berücksichtigung wärmeliebender und trockenresistenter Baumarten und das Fördern der Naturverjüngung. Im anschließenden praktischen Teil führten die deutschen und norwegischen Jugendlichen gemeinsam eine Vegetationsaufnahme einer naturverjüngten Fläche durch und untersuchten die Gewässergüte des Kockmecker Siepens.
Nach der Rückkehr ans GymSL konnten die Schüler*innen die vielen Eindrücke des Tages Revue passieren lassen und ihre jeweiligen Partner während eines gemeinsamen Essens genauer kennen lernen. Den Abschluss bildete eine kleine Rede, welche die Norweger sogar auf Deutsch eingeübt hatten. Schon jetzt ist die Vorfreude unter den GymSL-Schüler*innen groß: Im Januar erfolgt ein Wiedersehen mit den Norweger*innen in Sarpsborg, südlich von Oslo, wo die Ergebnisse des Tages präsentiert werden sollen.
Am Ende steht fest: Die Kooperation verschiedener Fachbereiche und der internationale Austausch kennzeichnen in besonderer Weise die Arbeit einer MINT-EC-Schule wie dem GymSL.